IM TOGO ANGEKOMMEN
Seit fünf Tagen sind wir nun in Togo und es kommt mir so vor, als ob wir schon viel länger da sind :-) Die letzten Tage waren ausgefüllt mit den letzten Vorbereitungen für den Start dieses Einsatzes, denScreenings, und mit vielen kleinen "Überraschungen", die meine "Flexibilitäts-Fähigkeit" stark getestet haben.
So besuchten wir z.B. ein Sportstadion, in dem wir dienstags Screenings haben werden. Die Mercy Ships Mitarbeiterin, die schon seit vier Monaten hier in Togo ist und vieles vorbereitet hat, hatte mich informiert, dass sie für alle Screeningplätze feste Zusagen hat. Als wir jedoch vor Ort ankamen, wusste niemand von irgendetwas. So wanderten wir vier Stunden von eine Büro zum andern und wieder zurück bis wir dann doch den Verantwortlichen gefunden hatten. Er gab uns die Zusage , dass wir einen Teil des Stadions benützen dürfen. Als ich heute mit unserem Security Team zum Stadion fuhr (
Da in wenigen Wochen die Präsidentschaftswahlen sind und es wegen der Fussballgeschichte um die togolesisches Nationalmanschaft schon einigen Unruhen gab, müssen wir sehr vorsichtig sein.) und meinen Plan, wie das Screening ablaufen soll vorstellen wollte, wurden wir an eine komplett andere Stelle als abgemacht geführt . Dem zu Folge musste ich heute abend meine Pläne wieder ändern.
NEUES LAND NEUE "SITTEN"
Voraussetzung dafür, dass alles noch klappt, ist auch, dass ich jeweils den Weg zu den entsprechenden Terminen wieder finde :-), die Stadt ist äusserst kompliziert (zumindest kommt es mir so vor) : es gibt enorm viele Einbahnstrassen, aber keine Schilder, die darauf hinweisen! D.h. man muss immer schauen, ob die andern Autos/Motorräder in eine oder in beide Richtungen fahren. Heute kam ich an eine Strasse, in der gerade kein Fahrzeug unterwegs war. Ich fuhr dann einfach in die Richtung, in die ich wollte, und es stellte sich schnell heraus, dass ich falsch rum in einer Einbahnstrasse unterwegs war.Die Afrikaner haben mir freundlich zugewunken:-), ich glaube die sind schon gewöhnt, dass wir Weissen mit ihren Strassenregeln so unsere Probleme haben!
Eine weitere Herausforderung sind die Ampeln . Man findet fast an jeder Kreuzung Ampeln, die auch funktionieren, doch zusätzlich stehen mind. zwei Polizisten an JEDER Kreuzung (die haben hier eine unmengePolizisten!). Die Schwierigkeit besteht darin, wenn der Politzist nicht analog zur Ampel den Verkehr leitet. Ein paar Leute folgen den Ampeln und die andern den Anweisungen der Polizei, was in einem Verkehrschaos endet.Wenn sich dann noch der zweite Polizist einmischt und sie debatieren, wie sie das Chaos am besten "entwirren" könnten, dauert es Stunden, bis man eine Kreuzung überquert hat.
So brauchte ich heute für eine Strecke, die ich gestern in gerade mal 15 min. bewältigt hatte, über eine Stunde!! (Inklusive Orientierungsschwierigkeiten meinerseits :-))
ENDSPURT
In fünf Wochen werden meine zwei Jahre bei Mercy Ships zu Ende gehen. Ich werde Mitte März zurück nach Deutschland kommen. So erlebe ich gerade diese Zeit auch aus dieser Perspektive sehr intensiv, da mir bewusst ist, dass ich bald nicht mehr hier sein werde.
Wenn ich zurück bin, werde ich erst einmal Urlaub machen, ..... .